Pakistan

ist ein Vielvölkerstaat in Südasien. Er entstand 1947 aus den mehrheitlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens. Das Land ist etwa doppelt so groß wie Deutschland und hat mehr als doppelt so viele Einwohner. Nationalsprache ist Urdu. Mehr als 50 weitere Sprachen werden in Pakistan gesprochen.

Der Islam ist Staatsreligion (rund 96 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, in der großen Mehrzahl Sunniten). Die Ahmadis sind eine vom offiziellen Islam ausgegrenzte muslimische Religionsgemeinschaft mit rund einer Million Mitgliedern. Neben rund drei Millionen Hindus wird die Zahl der im Land lebenden Christen auf 2,8 Millionen geschätzt. Davon sind je 1 Million Katholiken und Mitglieder der protestantischen Church of Pakistan. Weitere religiöse Minderheiten sind Bahá’í, Sikhs und Parsen.

Flagge Pakistan
Flagge Pakistan | © gemeinfrei, Wikimedia Commons

In Pakistan sind feudale Strukturen inklusive Schuldknechtschaft, Armut, ein Mangel an öffentlicher Sicherheit und eine hohe Analphabetenrate weit verbreitet. Besonders Frauen und Mädchen sind wirtschaftlich, sozial und politisch stark benachteiligt, obwohl Pakistan mit Benazir Bhutto bereits 1988 eine Regierungschefin hatte, 17 Jahre bevor in Deutschland die erste Frau Bundeskanzlerin wurde.

Die sogenannten Blasphemiegesetze belegen Gotteslästerung und geringschätzige Bemerkungen über den Propheten Mohammed mit Geld- und Haftstrafen oder im schlimmsten Fall mit der Todesstrafe. Sie verbieten ausdrücklich wesentliche Teile des Glaubensbekenntnisses der Ahmadis und der Schiiten. Sehr häufig werden diese Gesetze bei sozialen und anderen nichtreligiösen Konflikten missbraucht auf Kosten der Armen und der nichtsunnitischen Minderheiten.

Die christlichen Kirchen Pakistans werden quer durch die Bevölkerung für ihre sozialen Angebote wie Kindergärten, Schulen und Gesundheitsstationen sehr geschätzt.

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