2005

» Im Gebet sich und die Welt verändern «


Kann Beten die Welt verändern? Müssen wir Gott daran erinnern, was zu tun wäre, damit Krieg und Gewalt nicht das letzte Wort haben? Beten verändert die Welt. Aber nicht so, als ob wir Gott bewegen könnten, nach unseren Vorstellungen einzugreifen. Unser Lob und Dank, Bitten und Klagen vor Gott sind vor allem deshalb nicht wirkungslos, weil sie zuerst uns selbst verändern. Hin zu den richtigen Perspektiven, zu mehr Vertrauen in uns selbst, in die weltweite Gemeinschaft der Gläubigen und in Gottes Gegenwart unter uns. Zu Mut und Solidarität, hin zum Bewusstsein, dass jeder Mensch ein mitverantwortlicher Teil eines kosmischen Lebenskreises ist, der sich von Gottes Liebe getragen weiß. In diesem Geist, in dem auch Jesus selber gebetet hat, verändern Menschen die Welt.

Wir möchten Sie einladen, sich als Einzelne/r, in der Gruppe oder als Kirchengemeinde an dieser Gebetskette zu beteiligen. Im Gebet verbinden Sie sich mit allen Christ/innen, die sich weltweit für Frieden und Versöhnung einsetzen. Geben Sie dieses Gebet weiter und bitten Sie andere es weiterzugeben, damit es zum Zeichen der Hoffnung für viele wird.

Ökumenisches Friedensgebet 2005 (Titel) | Foto: missio
Ökumenisches Friedensgebet 2005
Sr. Marie Teresita Kim SND, Südkorea (missio-Kunstkalender 2003)

» Das Gebet «

Gott der Liebe,

du bist Mutter und Vater von uns allen.
Wir danken dir für deine Schöpfung.
Uns alle hast du nach deinem Bild
und Gleichnis erschaffen.
Alle Menschen sind vor dir unendlich wertvoll.
Allen hast du gleiche Rechte verliehen.
Du hast uns Jesus als Bruder geschenkt.
Durch ihn hast du teil an unseren Freuden und Sorgen.

Wir bekennen: Wir haben deine Schöpfung entstellt.
Wir haben es an Sorge um sie fehlen lassen.
Menschliche Selbstsucht und Habgier sind die Quelle
von so viel Leid in unserer Welt.
Wir alle sind mitverantwortlich
für viele Übel der Vergangenheit.
Deshalb wollen wir uns gemeinsam
für eine bessere Zukunft einsetzen.

Wir wissen: Manchmal sind wir selbst die Opfer.
Öffne uns die Augen,
wenn wir selbst anderen Leid zufügen.
Vergib uns, dass wir Menschen schlecht behandelt haben,
nur weil sie anders sind als wir,
ohne unsere gemeinsame Menschlichkeit zu sehen.

Öffne unsere Augen für das Leid der anderen.
Gib uns Ohren für die Leidensgeschichten derer,
die keine Hoffnung mehr haben,
so wie dein Sohn Jesus
sich von Leid und Unrecht anrühren ließ
und die Leiden anderer mittrug.

Entzünde in uns die unzerstörbare Leidenschaft,
an der Heilung und am Heil der anderen mitzuwirken
und einzutreten für jenen Frieden,
welcher die Frucht der Gerechtigkeit ist.

Wir wissen: Nur wenn wir auf dein Wort hören,
können wir erkennen, welch gute Zukunft
du allen Völkern bereiten willst.

Heiliger Gott, lass uns nie vergessen,
dass du mit uns auf dem Weg
des Heiles und des Lebens bist.
Lass uns in deiner Kraft eine Welt gestalten helfen,
in der alle als Brüder und Schwestern leben dürfen.
Vor dir und voreinander bekennen wir,
wie verletzt wir sind und wie sehr wir selbst
der Heilung bedürfen.

Gott der Liebe: Schenke auch mir die Kraft,
trotz meiner eigenen Verwundungen zum Heil
der anderen beizutragen.
Mache mich zu einem Zeichen der Hoffnung.

Amen.

Fr. Michael Lapsley, SSM,
Institute for Healing of Memories, Südafrika

Übersetzung aus dem Englischen: P. Hermann Schalück ofm

Download

Für Ihre Arbeit in Schule, Kirchengemeinde, Jugendgruppe oder auch für den privaten Gebrauch stellen wie Ihnen den Flyer zum Ökumenischen Friedensgebet 2005 kostenlos zum Download zur Verfügung. Ebenso können Sie das Titelbild in einer größeren Version herunterladen, um es z.B. mit einem Beamer an eine Wand zu projizieren.